Eulennest in Baum

Bäume als Lebensraum

Bäume und Wälder sind nicht nur für Menschen ein wichtiger Ort, um zu Ruhe zu kommen und zu entspannen, sondern stellen primär einen Lebensraum für viele verschiedene Lebewesen dar.

Leben im Baumstamm

Der Stamm des Baumes schützt nicht nur den Baum selbst, sondern auch viele Lebewesen wie kleine Insekten, die sich unter der Rinde verstecken. Diese finden dort Nahrung und können ihre Eier sicher legen. Die frisch geschlüpften Insekten, beispielsweise Käfer, fressen sich in das Holz des Stammes und schaffen so kleine Gänge. Sind sie ausgewachsen verlassen sie ihr gegrabenes Tunnelsystem. Die leerstehenden Gänge werden von anderen Tieren und Pilzen weiterverwendet und ausgebaut, so dass am Ende ganze Höhlen entstehen, in denen sich Vögel einnisten können, um zu brüten.

Auch Eichhörnchen oder Fledermäuse besetzen diese Hohlräume, um dort beispielsweise zu überwintern. Dort sind sie nicht nur geschützt vor der Witterung und Fressfeinden, sondern finden auch genug Nahrung in Form von Samen, Früchten oder unter der Rinde lebenden Insekten.

Leben im Wurzelreich

Der Baum als Lebensraum beginnt nicht nur im sichtbaren Bereich. Auch unter der Erde bieten die Wurzeln vielen Lebewesen eine Heimat. Beispielsweise gehen viele Bäume Symbiosen mit Bakterien oder Pilzen ein, wobei verschiedene Nährstoffe ausgetauscht werden. Die Mikroorgansimen und Pilze zersetzen dabei beispielsweise abgestorbenes organisches Material, fixieren Stickstoff aus der Erde und helfen bei der Aufnahme von Nährstoffen.

Auch Insekten und Wirbellose wie Würmer leben zwischen den Baumwurzeln. Durch ihre Bewegung im Boden sorgen sie für eine Belüftung der Erde und zersetzen ebenfalls abgestorbenes Material, wodurch der Baum Nährstoffe aufnehmen kann.

Es wirkt im ersten Moment nicht so, doch auch für kleine Säugetiere, Amphibien, Reptilien und sogar Vögel bietet die Wurzel einen Lebensraum. Hohlräume und Spalten zwischen den Wurzeln werden von Echsen, Mäusen oder Igeln als Versteck und Unterschlupf genutzt. Vögel können diese Orte auch als Nistplatz nutzen und finden in Wurzelnähe viel Nahrung, indem sie Insekten und Würmer herauslocken.

Ein kleiner Pilz mit beigem Hut und weißem Stiel wächst inmitten brauner Blätter und Moos am Fuß eines Baumstamms in einem Wald.

Leben in der Krone

Das Leben in der Krone ist sehr vielseitig. Die engen Verästelungen bieten vielen Tieren Schutz vor Fressfeinden, Wind, Regen und Sonne. Am häufigsten sieht man Vögel, die in den Baumkronen leben. Dort gehen sie auf Futtersuche, bauen ihre Nester und ziehen ihre Jungen auf. Doch nicht nur Vögel besiedeln Baumkronen, auch Säugetiere wie Eichhörnchen oder auch Waschbären. Die Baumkrone bietet ein reiches Nahrungsangebot an Blättern, Blüten, Früchten und Samen. Diese Nahrungsmittel können während der verschiedenen Jahreszeiten verfügbar sein und den Tieren helfen, ihre Energiebedürfnisse zu decken.

Auch auf den höchsten Stellen im Baum sind die kleinsten Tiere und Organismen vertreten. Insekten, Raupen und Pilze bewohnen das Geäst und vermehren sich dort. Das kann allerdings auch negative Auswirkungen auf den Baum haben.

Das Leben in der Baumkrone hört nicht bei den Tieren auf, auch epiphytische Pflanzen wie Moose oder Flechten können sich dort ausbreiten und profitieren von den Licht- und Feuchtigkeitsbedingungen, die die Baumhöhe mit sich bringt.

Ein farbenfroher Vogel mit schwarzem, weißem und gelbem Gefieder sitzt auf einem dünnen Ast mit weichgezeichneten Knospen. Der Hintergrund ist eine verschwommene Mischung warmer Farben, die eine heitere und ruhige Atmosphäre schafft.

Leben um den Baum

Bäume fungieren auch als indirekter Lebensraum. Vor allem Totholz oder umgestürzte Bäume bieten hervorragende Verstecke für diverse Tiere. Beispielsweise nutzen Dachse und Füchse das Gehölz als Bau oder graben sich unter die Wurzeln, um dort ihre Höhle zu errichten. Rehe und Rotwild verstecken sich ebenfalls zwischen den Bäumen und verlassen diesen sicheren Ort nur für die Futtersuche, wenn die Sonne untergeht. Im Herbst und Winter werfen viele Laubbäume ihre Blätter ab, welche den Boden bedecken. So ergibt sich unterhalb des Laubes ein neuer Lebensraum, der kleinen Tieren Sichtschutz bietet. Vor allem Igel nutzen die Sicherheit und Unsichtbarkeit der Blätter, um vor Fressfeinden unbemerkt über den Waldboden zu laufen.

Bäume als Nahrungsquelle

Tiere und andere Lebewesen nutzen Bäume nicht nur als Lebensraum, sondern auch als Nahrung. An vielen Bäumen wachsen Früchte oder Samen, die eine wichtige Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Tieren darstellen. Eichhörnchen sammeln beispielsweise Nüsse, Vögel fressen Beeren von Sträuchern und Bäumen und Nagetiere suchen nach Samen von Laub- und Nadelbäumen.
Auch die Blätter der Bäume sind eine beliebte Nahrungsquelle. Vor allem Insekten und andere wirbellose Tiere ernähren sich davon, wobei manche Insekten, bzw. Raupen sogar nur auf bestimmte Baumarten spezialisiert sind und ausschließlich deren Blätter fressen.
Neben den Blättern sind auch die Blüten der Bäume sehr nahrhaft. Der enthaltene Nektar wird von bestäubenden Insekten wie Schmetterlingen oder Bienen gesammelt und stellt deren Hauptenergiequelle dar. Im Gegenzug ist die Bestäubung der Blüten für die Ausbildung von Früchten und Samen essentiell.
Manche Bäume, allen voran der Ahornbaum, produzieren süße Säfte oder Harze, die sowohl von Tieren als auch von Menschen konsumiert werden kann.
Einige Tiere fressen auch die Rinde der Bäume. Sie enthält viele Nährstoffe und zieht so Nagetiere und Insekten an, die besonders im Winter bei Nahrungsmittelknappheit auf die Rinde als Futter angewiesen sind.

Bildnachweis: istock: momnoi, MaximFesenko, CreativeNature_nl

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