Erle

Die Pflanzengattung Erle (Alnus) gehört der Familie der Birkengewächse (Betulaceae) an und umfasst etwa 41 Arten, von denen fast alle auf der Nordhalbkugel heimisch sind.

Eigenschaften der Erle

Alle Erlen sind sommergrün und verlieren im Herbst ihr Laub. Die Rinde kann je nach Art von schwarz und rissig bis hin zu grau und glatt ausgebildet sein. Weitere Merkmale sind ihre kleinen, verholzten Zapfen. Ihre Blätter bieten vielen Tieren, vor allem Schmetterlingen, Schutz und Nahrung.
Wie auch Birken sind Erlen Pionierbäume. Das bedeutet, dass sie besonders an wenig bewachsenen Standorten wachsen und so auch an nährstoffarmen Standorten überleben können, wo andere Bäume Schwierigkeiten hätten. Das ist primär der Symbiose zwischen Erlen und einem bestimmten Bakterium, welches in den Wurzeln der Erle lebt zu verdanken. Diese Bakterien machen es möglich den Stickstoff aus der Luft zu binden und dem Baum zugänglich zu machen. Indem Erlen an diesen Standorten wachsen, ebnen sie anderen Pflanzen und Bäumen den Weg sich ebenfalls dort zu etablieren.
Eine einfache, stilisierte Zeichnung eines grünen Baums mit einer vollen, belaubten Krone und einem kurzen, dicken Stamm. Die Silhouette des Baums hat einen wellenförmigen Umriss und ist durchgehend mit grüner Farbe gefüllt, während der Stamm und die Basis schwarz sind.

Größe der Erle

Erlen wachsen relativ schnell und können in einem Jahr um einen Meter größer werden. Ausgewachsen erreichen Erlen meist eine Höhe von 25-30 Metern.

Alter der Erle

Im Durchschnitt werden Erlen um die 120 Jahre alt und somit deutlich jünger als andere in Deutschland heimische Baumarten wie Ahorn oder Eiche.
Ein dichter Bestand aus hohen, trockenen und braunen Gräsern dominiert den Vordergrund, während sich blattlose Bäume unter einem klaren, blauen Himmel in den Hintergrund erstrecken. Die Szene lässt an Spätherbst oder frühen Winter in einer ruhigen Naturumgebung denken.

Vorkommen der Erle in Deutschland

Drei Arten sind in Deutschland heimisch; die Grün-, Grau- und Schwarz-Erle. Da sie besonders gerne an feuchten und nährstoffarmen Standorten wächst, findet man Erlen vorrangig an Sümpfen, Mooren und Gewässern. Dort werden sie viel genutzt, um Wassererosionen zu vermeiden.
Eine detailreiche botanische Schwarzweiß-Illustration eines Zweigs mit mehreren großen, gezackten Blättern und kleinen, zapfenartigen Büscheln. Die Schattierung betont die Blattadern und die Textur der Zapfen.
Illustration verschiedener Stadien und Ansichten eines Birkenblattes. Das Bild enthält einzelne Blätter, einen kleinen Zweig mit Blättern und eine Nahaufnahme des Zweiges, die Details in den Blattadern und -rändern zeigt. Die Zeichnung ist detailliert und schwarzweiß.

Blattform der Erle

Je nach Art sind die Blätter einfach oder doppelt gesägt und weisen eine rundliche Form auf. Zudem sind die Blätter ungeteilt. Meist werden sie zwischen vier und neun Zentimeter lang und bis zu sieben Zentimeter breit.

Wurzelwerk der Erle

Erlen gehören zu den Herzwurzlern und breiten ihr Wurzelsystem über mehrere Meter in die Breite und meist nur einen Meter in die Tiefe aus. Steht der Baum am Wasser, kommt es häufig vor, dass ein Teil der Wurzeln im Wasser steht.
Eine einfache, stilisierte Zeichnung eines grünen Baums mit einer vollen, belaubten Krone und einem kurzen, dicken Stamm. Die Silhouette des Baums hat einen wellenförmigen Umriss und ist durchgehend mit grüner Farbe gefüllt, während der Stamm und die Basis schwarz sind.
Eine Gruppe hoher Bäume mit üppigen grünen Blättern steht inmitten eines offenen Feldes mit Gras und Wildblumen. Im Hintergrund ist ein dichter Wald mit weiteren Bäumen unter einem teilweise bewölkten blauen Himmel zu sehen.

Klimagerechte Stadtbäume: Sub-Arten der Erle

Die Erlenkreuzung Späth-Erle könnte in Zukunft sehr wertvoll für Städte werden. Sie ist robust, frosthart und windfest und nach Einschätzung der GALK gut als Straßenbaum geeignet. Wie alle Erlenarten gedeiht sie gut auf nährstoffarmem Untergrund, anders als die üblichen Erlen verträgt die Späth-Erle aber auch Trockenheit und Hitze sehr gut.
Eine einfache, stilisierte Zeichnung eines grünen Baums mit einer vollen, belaubten Krone und einem kurzen, dicken Stamm. Die Silhouette des Baums hat einen wellenförmigen Umriss und ist durchgehend mit grüner Farbe gefüllt, während der Stamm und die Basis schwarz sind.
Eine detaillierte Strichzeichnung eines Widderschädels mit großen gebogenen Hörnern, zentriert vor einem fünfzackigen Stern (Pentagramm) innerhalb zweier konzentrischer Kreise. Das Gesamtdesign wirkt dunkel, mystisch und symmetrisch.

Anekdoten, Geschichte oder mythologische Bedeutung der Erle

Es gibt viele Geschichten über die Erle. Aufgrund ihrer dunklen Borke und dem Anschein, dass sie beim Fällen blute, wurde sie häufig als Hexen- oder Teufelsbaum bezeichnet. Das vermeintliche Bluten ist allerdings ein natürlicher Oxidationsprozess. Dennoch riefen Erlen bei vielen Menschen Angst hervor und sie verbanden den Baum mit Spuk und Übernatürlichem.
Auch in Sprichwörtern ist die Erle, zumindest indirekt, vermerkt. Die Redensart „Über jemandem den Stab brechen“ geht auf ein Ritual im 6. Jahrhundert zurück, bei dem über Ausgestoßenen aus der Gesellschaft vier Erlstäbe zerbrochen und in unterschiedliche Richtungen geworfen wurden. Auch kommt die Erle in zahlreichen Geschichten und Gedichten vor, nicht zuletzt der Erlkönig von Goethe.
Vielen ist die Erle im Frühjahr ein Dorn im Auge, da die Pollen des Baumes ein sehr großes allergisches Potential bieten.
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